sams 20*aug

13–15 h im Hutmacher mit Johanna-Yasirra Kluhs & friends 

Frühschoppen für Mütter und Nicht*Mütter

»Glaubst du, es ist wichtig für deine Arbeit als Künstler*in, dass du Nicht*Mutter bist?«

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mit befreundeten Künstlerinnen darüber diskutiert, was es bedeutet Mutter und Künstlerin zu sein. Oder eben: Keine Mutter und Künstlerin. Wie verschieden sind wir dadurch voneinander, wenn wir um bessere Arbeitsbedingungen kämpfen? Manchmal wird man als kinderlose Künstlerin als privilegiert bezeichnet. Manchmal als bedauernswert: Wie willst du das denn im Alter machen? Und von Frauen, die biologische Mütter oder in einer verbindlichen Versorgungsgemeinschaft leben, bekomme ich mit, wie schwierig es z.B. ist, Mutterzeit als Arbeitszeit respektiert zu sehen: nach innen und nach außen.

 

Und klar: Es ist noch komplexer. Nicht nur überwinden wir als FLINTA* den absoluten Zusammenhang von biologischem Geschlecht und sozialer Rolle und Selbstbenennung. In den letzten Jahren haben mehr und mehr Leute theoretisch und praktisch für eine Pluralisierung der Idee von Mutterschaft geworben. Denn wir alle können sehr unterschiedliche mütterliche Beziehungen mit viel Verantwortung führen. Und doch frage ich mich manchmal, ob nicht jede spezifische Form von Mutterschaft auch eigene Ansätze für eine gelingende Lebens- und Arbeitsorganisation braucht. Wie schon oft in der Geschichte des Feminismus geht es darum, zu differenzieren und sich einander zuzuwenden, anstatt Spaltung und Konkurrenz von Interessen zuzulassen.

 

Mir scheint, gemeinsam ist uns: Wir wollen uns von traditionellen Formen von Erfolg und Funktionsfähigkeit verabschieden - vielleicht müssen wir das sogar. Und könnte dieser Abschied ein gemeinsamer sein? Solidarisch und vielleicht sogar feierlich?

 

Bei einem opulenten Brunch möchte ich mich gerne mit euch austauschen über den Ist-Zustand als Künstlerin* und Nicht*Mutter. Und am liebsten in der Diskussion gemeinsam kleinere und / oder größere Visionen einer solidarischen und überforderungsarmen Arbeitskultur für freie Künstler*innen entwerfen. Kommt zahlreich und verschieden!

 

Dieses Gespräch findet in deutsch, englisch und französisch statt.